- Es gibt Bücher, die vergesse ich.
- Es gibt Bücher, die verstehe ich nicht. Ulysses ist so eins. Ich mag sowieso die griechische Geschichte nicht.Odysseus kann meinetwegen herumirren – ich werde nicht für ihn singen und auch sonst nichts für ihn tun.
- Es gibt Bücher, die werde ich nicht lesen. Auch, wenn sie mir noch so ans Herz gelegt werden. Historienschinkenromane a la Petra Durst-Benning, Kerstin Gier oder sogenannte Frauenromane. Das mag arrogant erscheinen, meine Zeit ist mir zu schade für so etwas.
- Es gibt Bücher, die lese ich der Sprache wegen.
- Es gibt Bücher, die kaufe ich, weil mir die Typografie gefällt. Weil sie schön sind.
- Es gibt Bilderbücher, die muss ich haben. Ich liebe gute Bilderbücher.
- Es gibt Bilderbücher, die würde ich gerne in der Luft zerreißen.
- Es gibt Bücher, die mir weh tun, die ich aber dennoch verschlinge. Gerade, wenn es mir selber nicht gut geht, kann ich keine lustigen Bücher lesen.
Ein Buch – nicht nur eins – aber eins besonders, lese ich immer und immer wieder und lerne trotzdem nichts. Da steht zum Beispiel der Satz: Wer mich liebt, mit dem stimmt etwas nicht Oder, es steht etwas über selbsterfüllende Prophezeiungen drin – darin bin ich doch meisterlich ausgebildet!
Anleitung zum Unglücklichsein – ich empfand es als Provokation, als mein Mann es mir schenkte, die Widmung las ich damals nicht, ich pfefferte das Büchlein in die Ecke. Was soll ich damit? Heute kenne ich es fast auswendig. Es ist ein Buch, für mich geschrieben, über mich geschrieben; ich bin beschrieben! Nein, nicht nur ich! Auch du, und du, und du auch!
Ich verstehe dieses Buch trotzdem nicht – ich mag es und habe mit MamS sehr oft über die Thesen diskutiert. Mein Mann war sehr pragmatisch, fast wissenschaftlich und ungeachtet dessen ein liebevoller Mann, der versucht hat, mir meinen verqueren Kopf immer wieder gerade zu rücken …